Der Besuch dieser Stadt hat viele verschiedene Gefühle und eine Menge Eindruck hinterlassen; und das an nur einem Tag!
Die Kirchen, Häuschen und Gassen mit Geschäften liegen allesamt eingebettet in eine rundum intakte und vor allem begehbare Stadtmauer. Ursprünglich vier Tore gewährten Einlass: Bishop´s Gate, Butcher Gate, Shipquay Gate und Ferryquay Gate. Mittlerweile gibt es ein paar mehr ;-) Die Stadt liegt direkt am Fluss Foyle mit der Doppeldeckerbrücke Craigavon Bridge für den Straßenverkehr und der Peace Bridge für Fußgänger.
Die Stadt ist geprägt von Kampf, Verteidigung, Belagerung, Hunger, Flucht und Aufständen bei gleichzeitiger Bemühung um Frieden, Toleranz und Freundschaft...
Mein Spaziergang entlang der Rossville Street durch das katholische Arbeiterviertel Bogside war schwerst bedrückend... Man spürt die Gewalt, Trauer und Grausamkeit, die hier in den Straßen stattgefunden hat. Demonstrationen und Straßenschlachten zwischen IRA und britischen Soldaten, die im Bloody Sunday gipfelten als am 30.Januar 1972 dreizehn Zivilisten von britischen Soldaten erschossen wurden.
Neben Denkmälern erzählen und verarbeiten "Bogside Artists" die Gewalttaten durch riesige Wandgemälde an Hauswänden der Straße und gedenken den Opfern, z.B. der 14-Jährigen Annette McGavigan nahe der Free Derry Corner. Sie war das 100ste Opfer der Troubles und steht für alle Kinder die ums Leben kamen...
Nachtrag: Als ich Derry am 25.9.2019 verließ, habe ich noch etwas entdeckt, das mir zum Abschied noch ein Lächeln ins Gesicht gezaubert hat :-)